«Hommage à Hafiz»

 Postkartenserie 1997

Ich habe mich fest entschlossen, nimmer zu trinken mehr Wein und spiele mir der Durst keine Possen, so soll es gehalten sein.

Das sind die Kostbarkeiten dieser Erde. Ein Saitenspiel, ein Becher Wein, ein Tanz schlankbeiniger Mädchen, einer liebsten Gunst. Und dann ein Schweigen – ja ein tiefes Schweigen.

Die Perlen meiner Seele haben keinen anderen Sinn, als dass ich sie hinstreue, hinstreue vor deine kleinen, launischen Füsse.

Winde betrachtend esse ich meinen Reis.
So einer bin ich.

Du fragst mich, wo mein Glaube ist? Versunken. Und meine Tugend? Ganz und gar vertrunken. Das schönste aber ist mir treu geblieben.
Betrunken sein und lieben, lieben, lieben.

Sinnig zwischen beiden Welten sich zu wiegen lass ich gelten. Als zwischen Ost und West sich bewegen, sei’s zum besten.

Zur Schule ging die Holde nie. Sie hat zu Schreiben nie begehrt. Sie hat vor einem Lehrer nie gelernte Sprüchlein aufgesagt. Ich weiss es wohl, ihr Wissen war nie meisterlich – und dennoch wurde sie aller Meister Meisterin!

Der Forschung Meister, die zum Dunkeln drangen, der Tugend leuchten, die die Fackel schwangen, sie haben Märchen nur der Welt erzählt und sind wie andere schlafen dann gegangen.